Die Gemeinde stellt einen Förderantrag gemäß dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ für die Sanierung der Turnhalle.

 


Zu Beginn des TOPs fasst der Ratsvorsitzende die aktuelle Beratungs- und Beschlusslage zur Sanierung der „kleinen Turnhalle“ noch einmal zusammen. Die Sanierung und die zum Teil unhaltbaren Zustände in der Sportstätte beschäftigt die Gemeinde Glandorf schon seit einigen Jahren. Die Turnhalle ist 1969 errichtet worden und der Gemeinde fehlte es in den letzten Jahren auch aufgrund dringend anderer notwendiger Investitionen, zum Beispiel im Bereich der Kindertagesstätten, an Geld, die dringende Sanierung in Angriff nehmen zu können. Gegen Ende des Jahres 2016 hat sich der Gemeinderat intensiv mit der Situation vor Ort befasst und drei angefragte Planungsbüros haben dem Rat in nicht öffentlicher Sitzung ihre Vorstellungen und empfohlenen Herangehensweisen präsentiert. Letztlich hat sich bereits der Bau- und Planungsausschuss in mehren Sitzungen, zuletzt am 23.08.2018, intensiv mit dem Thema befasst und sich für eine behutsame Sanierung mit neuer Heizung, Prallschutz, LED-Leuchten der Halle an sich und für einen Abriss und Neubau des Vorbaus mit den sanitären Anlagen, den Umkleiden und dem Einbaubereich entschieden.

Weiterhin führt der Ratsvorsitzende aus, dass die Gemeinde im Herbst 2017 einen Förderantrag nach der ZILE-Richtlinie – Basisdienstleistungen - gestellt hatte, der leider abgelehnt wurde. Nun habe der Bund mögliche Fördermaßnahmen zur Sanierung kommunaler Einrichtungen ausgeschrieben, sodass die Gemeinde Glandorf sich hier mit der Sanierung der Turnhalle an der Ludwig-Windthorst-Schule  bewerben kann. Die Angelegenheiten sind bereits im Bau- und Planungsausschuss am 23.08.18 und im Verwaltungsausschuss am 29.08.18 vorberaten und das Einreichen eines solchen Förderantrags ist dem Rat von beiden Gremien einstimmig empfohlen worden.

 

Ratsherr Hengelsheide, CDU, erläutert die Bedeutung der „kleinen“ Turnhalle für die Glandorfer Bevölkerung: Allen ist bekannt, dass die Halle nicht mehr zeitgemäß ausgestattet ist. Dies gilt vor allem für die sanitären Anlagen und den Umkleidebereich, auch unter hygienischen Gesichtspunkten. Darüber hinaus ist der Eingangsbereich nicht barrierefrei und man gelangt nur durch die Umkleiden in die Halle. Heutzutage ist das auch für die Notausgänge und Rettungswege eine fragwürdige Gestaltung. Trotzdem ist die Halle nicht nur durch den Schul- und Vereinssport belegt, sondern sie wird von ganz unterschiedlichen Gruppen genutzt. Neben der reinen sportlichen Betätigung dient sie auch dem kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhalt für Senioren, Kleinkinder und Flüchtlinge und andere. Auch aus Kostengründen befürworte die CDU-Fraktion die geplante zurückhaltende Sanierung des Kerngebäudes und den Abriss und Neubau des sanitären, Umkleide- und Eingangsbereichs und plädiere unbedingt dafür, den Förderantrag zu stellen.

 

Ratsherr Gottlöber, UWG, betont in seinen Ausführungen die außerordentliche Beliebtheit der „kleinen“ Turnhalle bei der Glandorfer Bevölkerung. Anscheinend motiviere sie – auch aufgrund ihrer Zentrumsnähe – nicht nur klassische „Sportskanonen“ zur körperlichen und damit gesundheitserhaltenden Aktivität. Darüber hinaus verweist er auf die Aspekte der Energieeinsparung. Beispielsweise leistet die Gemeinde u.a. durch die neue Heizungsanlage und durch die Installation einer neuen Beleuchtung mit LED einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Einige Veranstaltungen, die in der Halle stattfinden, haben durchaus eine überregionale Bedeutung; dies gilt nicht nur für sportliche Wettbewerbe, sondern auch für die niedrigschwellige Nutzung und für die weithin bekannten und allseits beliebten Kolpingkarnevalssitzungen. Auch die UWG-Fraktion hat sich darauf geeinigt, die Stellung eines Förderantrags im Rahmen der Bundesmittel einstimmig zu befürworten.

 

Ratsherr Micke, SPD, ergänzt, dass die Halle durch den Neubau des Eingangsbereiches endlich barrierefrei wird. Dieses Ziel sei angesichts des demographischen Wandels in allen öffentlichen Gebäuden dringend anzustreben. Zugleich macht der barrierefreie Zugang zur Halle diese auch noch familienfreundlicher, als sie es ohnehin schon ist, und sie wertet den Schulhof der Ludwig-Windthorst-Schule auf. Wenn die Halle saniert ist, kann man auch darüber nachdenken, dass der traditionelle ökumenische Gottesdienst, der Pfingsten immer auf dem Schulhof stattfindet, bei schlechtem Wetter direkt nebenan in der Halle stattfinden kann. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass die Flucht- und Rettungswege ausgebaut und erweitert würden. Auch die SPD-Fraktion werde dem Beschlussvorschlag zur Stellung eines Förderantrags zustimmen.

 

Ratsherr Pöhler, CDU, begrüßt die geplante Sanierung der Halle am Standort, das von Planungsbüro vorgestellte Modell mit Erhalt der Halle und Neubau des eher technischen und Eingangsbereichs hat ihn, als er Ende 2016 Mitglied im Rat wurde unmittelbar überzeugt.

 

Ratsfrau Erpenbeck, UWG, erzählt, dass ihr gegenüber immer wieder von Nutzern der mangelnde Prallschutz und vor allem die Gegebenheiten der Umkleiden beklagt werden.

Ratsfrau Laumann, SPD, bestätigt diese Aussage. Vor allem junge Eltern beschweren sich aus Sorge um ihre Kinder häufig über die hygienischen Zustände und wenn die Halle barrierefrei zugänglich ist, könnte man auch über weitere integrative Sportangebote nachdenken – es müssen ja nicht gleich die Paralympics sein.

Bürgermeisterin Dr. Heuvelmann schließt sich den allgemeinen Ausführungen an und betont die Dringlichkeit der Sanierung der kleinen Turnhalle. Auch die Anregung für ein – nochmals – erweitertes Breitensportangebot findet sie gut. Beim regelmäßigen Boule-Spiel mit den Seniorinnen und Senioren von Haus Glandorf begegnet ihr immer wieder fröhliche Begeisterung für Bewegungen und Wettbewerbe, die auch mit Einschränkungen bzw. Rollstühlen und Rollatoren möglich sind.

Ratsherr Winterberg, CDU, geht davon aus, dass die Halle auch in Zukunft ausgelastet sein wird. Es gibt keinerlei Anzeichen, die dagegensprechen. Für eine kleine Gemeinde, wie Glandorf es ist, ist es kaum möglich, die finanziellen Mittel alleine bereit zu stellen. Deshalb begrüßt er das neue Förderprogramm sehr und hofft, dass die Gemeinde hierüber einen positiven Bescheid erhalten wird.

 

Ratsvorsitzender Lefken, CDU, stellt zum Schluss der Diskussion fest, dass es offensichtlich keinen weiteren Beratungsbedarf gebe, weil sich alle Fraktionen im weiteren Vorgehen bei den Planungen und beim Stellen des Förderantrags einige seien, und stellt den Beschlussvorschlag zur Abstimmung. 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

17

Nein:

0

Enthaltung:

0