Bürgermeisterin Dr. Heuvelmann erläutert die Intention der Verwaltung, dass sich der Rat mit der mittelfristigen Infrastrukturplanung der Gemeinde auseinandersetzt. Im Wesentlichen bezieht sie sich dabei auf die Vorlage, nach der jetzt ein guter Zeitpunkt sei. Die Gemeinde brauche auf Dauer mehr Einnahmen. Sie müsse sich jetzt vorausschauend mit den Folgen des demographischen Wandels für Glandorf beschäftigen, auch vor Ort werde es einen deutlich höheren Anteil der älteren Bevölkerung geben. Glandorf möchte eine familienfreundliche Kommune sein; junge Familien brauchen Wohnen und Arbeiten an einem Ort, da ihr Zeitbudget für Pendeln oft nicht ausreiche. Die Gemeinde baue bereits jetzt sukzessive die Kinderbetreuung aus, doch gebe es ca. 1.000 mehr AuspendlerInnen als EinpendlerInnen und junge Frauen zwischen 20 und 29 Jahren wandern ab.

Die Bürgermeisterin schlägt vor, dass sich der Rat im Rahmen einer Klausurtagung mit diesem Themenkomplex beschäftigt. Für die Vorbereitung dieser wünscht sie sich ein Mandat des Rates und natürlich auch gerne Anregungen zur Gestaltung. Ihres Erachtens könne eine solche Klausur gut im späten Frühjahr, frühen Sommer stattfinden. Um gute ReferentInnen zu engagieren, werde eine entsprechende Vorlaufzeit benötigt.

 

Einige Ratsmitglieder unterstreichen die Wichtigkeit, sich für die mittelfristige Zukunft bestmöglich aufzustellen. So wurde bereits in zwei vorangegangenen Klausurtagungen über Themen wie Shared Space oder die Entwicklung des Marktplatzes beraten. Allerdings hätten diese Klausurtagungen bisher nicht zu konkreten, für die Bürger sichtbaren Ergebnissen geführt.

Ratsmitglied Hengelsheide führt aus, dass bei vielen Projekten nichts geschehen sei. Dem schließen sich mehrere Ratsmitglieder an.

Die Bürgermeisterin widerspricht und verweist darauf, dass die jeweiligen Zeitpläne immer im VA besprochen worden seien.

Ratsvorsitzender Lefken verweist auf die Kompensationsflächen an den Wegeseitenrändern, hier sei man noch keinen Schritt weitergekommen.

Hier bestätigt die Bürgermeisterin die Einschätzung. Das könne die Verwaltung nicht „nebenher“ schaffen. Nach der Veranstaltung habe man, so waren sich alle einig, erhofft, dass einzelne Bürgergruppen die Initiative übernähmen. Das sei nicht geschehen.

Ratsmitglied Gottlöber schlägt vor, hierfür Haushaltsgelder einzustellen, wenn die Verwaltung das nicht schaffen könnte. Darüber hinaus ist es ihm wichtig festzustellen, dass, wenn es die Wohnungen Am Markt schon gäbe, sich das Problem demographischer Wandel von selbst erledigt hat.

 

Ratsmitglied Bäumer betont, dass die Vorbereitung der Ratsklausur die Verwaltung zu viel Zeit koste. Bei der Einschätzung zum Markt und bei dem Fehlen von Bauplätzen habe man beim Grünkohlessen der CDU den meisten Applaus geerntet. Vielleicht könne man die Ratsklausur in einem Jahr machen.

 

Die Bürgermeisterin erläutert, dass die Vorbereitung der Ratsklausur nichts mit den einzelnen Projekten zu tun habe und auch nicht viel Zeit kostet. Eine solche Ratsklausur erst in einem Jahr zu machen, sei ihres Erachtens suboptimal, weil der jetzige Rat dann nur noch ein knappes Jahr im Amt sei.

 

Ratsmitglied Laumann führt an, dass eine Klausur helfen könne, Prioritäten auch bei den noch offenen Themen zu setzen. Für die mittelfristige Strukturplanung der Gemeinde halte sie eine Klausurtagung zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ebenfalls nicht für sinnvoll.

 

Nach ausführlicher Diskussion fasst Ratsvorsitzender Lefken zusammen, dass die Festlegung einer Klausurtagung zurzeit nicht gewünscht wird.