Dem Antrag vom Heimat- und Kulturverein Glandorf e.V. zur Gestaltung zweisprachiger plattdeutscher Ortsschildern wurde in der Ratssitzung vom 16.12.2021 zugestimmt. Die Verwaltung wurde beauftragt, zur Umsetzung von zweisprachigen Ortsschildern im Gemeindegebiet, entsprechende Mittel im Haushaltsentwurf 2022 vorzusehen.

 

Zum besseren Verständnis gab es zunächst eine allgemeine und ausführliche Einführung in das Thema „Die niederdeutsche (plattdeutsche) Sprache“ von Herrn Timm (Plattdeutschbeauftragter der Gemeinde Salzbergen) mit Ergänzungen zu den Ausführungen von Antonius Recker. 

 

Frank Niermann zeigte an einigen Straßenschilder aus der Gemeinde Glandorf, dass nicht alle Übersetzungen ins Hochdeutsche gelungen waren.

 

Zusammen mit Prof. Dr. Christian Spannhoff (Mitarbeiter im Institut für vergleichende Städtegeschichte und Sprachforscher) wurden Vorschläge erarbeitet wie die Ortsteile im Plattdeutschen heißen könnten. Auf Nachfrage von Matthias Laumann teilte Antonius Recker mit, dass es mittlerweile 70 Gemeinden in Niedersachsen gebe, die neben der hochdeutschen auch eine plattdeutsche Bezeichnung führen.  

 

 

Folgende Vorschläge wurden unterbreitet:

 

Glandorf                              -              Glannerup

 

Schierloh                             -              Schierbur

(Anmerkung: Loh ist ein Nutz Wald, welcher an der Grenze gelegen ist)

 

Averfehrden                     -              Ührfehrden

 

Westendorf                       -              Westenduorp  

 

Sudendorf                          -              Sunnerup

 

 

Es wurden verschiedene Beispiele gebracht, in dem die plattdeutsche Sprache präsent ist und dadurch am Leben erhalten wird, wie plattdeutsche Sendungen auf dem NDR und plattdeutsche Nachrichten einmal freitags auf OS-Radio (Nachrichtensprecher ist Frank Niermann). Genauso sucht die VHS Dozenten für`s Plattdeutsche.

Im Emsland z. B. sprechen noch sehr viele junge Leute platt. Dabei wird ist in der hiesigen Gegend die plattdeutsche Sprache bei jungen Leuten nicht so verbreitet.

Frau Dr. Heuvelmann hierzu: „Ich war hin und hergerissen. Ich habe mir auch die Frage gestellt: Sind wird rückwärtsgewandt? Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich die Sprache erhalten möchte.“

 

Weitere Vorgehensweise ist wie folgt geplant:  

Es werden zunächst alle Standorte der jetzigen Ortsschilder überprüft. Alle Ortsräte und Ortsvorsteher sollen in den nächsten 14 Tagen eine Rückmeldung an Jürgen Leimkühler unter leimkuehler@glandorf.de geben, ob die Standorte beibehalten werden oder evtl. Änderungen vorgenommen werden sollen. Auch zusätzliche Schilder sind möglich.

Änderungen oder zusätzliche Schilder werden mit in die Verkehrsschau am 03. Mai genommen.

 

Der Ortsrat Schwege hat bereits während der Sitzung folgende zusätzliche Schilder vorgeschlagen:

 

             Dölling`s, Zurborn

             Plocksaugust.

 

Sobald alle Vorschläge eingereicht worden sind, gehen diese mit einem formlosen Antrag durch Herrn Leimkühler an das Institut für die Niederdeutsche Sprache e. V. in Bremen oder an die Ostfriesische Landschaft – Plattdütskbüro in Aurich.

 

Sollten von dort keine Einwände kommen, könnte eine Umsetzung noch vor den Sommerferien erfolgen.