Sitzung: 11.10.2022 02/Rat/007/2022
Antrittsrede Bürgermeister
Torsten Dimek
Lieber
Ratsvorsitzende Martin Bäumer,
liebe
Ratsmitglieder und Vertreter aus der Verwaltung,
liebe
Glandorferinnen und Glandorfer,
liebe Gäste,
ich freue mich
sehr, heute vor Ihnen/Euch als gewählter und nunmehr auch vereidigter
Bürgermeister Glandorfs stehen zu dürfen.
Ende letzten
Jahres habe ich mir dies selbst noch nicht vorstellen können. Hinter mir und
meiner Familie liegt seitdem eine spannende und herausfordernde Zeit, die wir,
hier spreche ich insbesondere meine anwesende Frau Andrea an, gemeinsam
gemeistert haben. Dafür möchte ich mich hier noch einmal herzlich bei dir
bedanken. Danken möchte ich darüber hinaus auch meinen Unterstützern, den
Freunden und Bekannten für den Einsatz und die Begleitung während des
Wahlkampfes sowie den Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen. Ein Wahlkampf,
der aus meiner Sicht mit meinen beiden Mitbewerbern immer fair und offen
geführt wurde. Auch dafür den Beiden an dieser Stelle rückblickend herzlichen
Dank! Meiner Amtsvorgängerin, Frau Dr. Heuvelmann, möchte ich herzlich für die
erfolgte Amtsübergabe danken.
Zurückblicken
möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf das aus meiner Sicht überwältigende
Wahlergebnis vom 12. Juni dieses Jahres. Über 77% der abgegebenen Stimmen sind
für mich Vertrauensvorschuss und Ansporn zugleich, die vor mir und uns allen
liegenden Aufgaben gemeinsam anzugehen und zu bewältigen.
Auf einige dieser
Aufgaben möchte ich an dieser Stelle einmal eingehen:
Auswirkungen durch die Energiekrise auf die hiesigen
Unternehmen, Vereine und Verbände sowie die Bürgerinnen und Bürger Glandorfs!
Dieses Thema wird zwar derzeit auf Länder- und Bundesebene
erörtert, entfaltet aber auch seine Wirkung bis auf die untere kommunale Ebene.
Ich möchte hierzu einmal ein Beispiel nennen: zum Jahresende wird ein größerer
Anstieg bei den zu bearbeitenden Wohngeldfällen erwartet. Verlässliche Angaben
liegen hierzu derzeit noch nicht vor, aber im Zwischenbericht der
ExpertInnen-Kommission der Bundesregierung, der am gestrigen Tage
veröffentlicht wurde, wird die
Notwendigkeit einer Aufstockung des Personals in den Wohngeldämtern der
Kommunen angemahnt. Wie dies umgesetzt werden kann, werden die nächsten Wochen
zeigen. Sicher ist in jedem Fall, dass uns das Thema auch weiterhin intensiv
beschäftigen wird.
Sichere
Bleibe für die Geflüchteten aus der Ukraine und andern Ländern!
In
den letzten Wochen ist wieder eine Zunahme der Anzahl an Geflüchteten, insbesondere
aus der Ukraine, festzustellen. Aufgabe kann und muss es aus meiner Sicht sein,
diesen Menschen eine sichere Zuflucht und Bleibe in Glandorf zu ermöglichen.
Wie lange dieser Aufenthalt sein wird, kann keiner einschätzen. Ich denke, wir
Alle wären froh, wenn der Krieg in der Ukraine in Kürze beendet wäre. Die
weiteren Auswirkungen auf Glandorf müssen weiter beobachtet werden.
Digitalisierung vorantreiben!
Ob Anträge, Formulare, Dokumente – vieles für das heute noch den
Weg in das Rathaus angetreten werden muss, soll zukünftig auch online möglich
sein. Das neue „Onlinezugangsgesetz“ gibt den Rahmen vor, doch eine digitale
Verwaltung muss auch umgesetzt werden. Ich bin überzeugt: Digitalisierung
schafft mehr Effizienz und sollte daher auch abseits der Verwaltung gefördert
werden. Dafür möchte ich mich in den nächsten Wochen und Monaten gezielt
einsetzen.
Zur Digitalisierung gehört für mich auch der Breitbandausbau für
schnelleres Internet. Hier kann ich berichten, dass in Kürze der Spatenstich
für den Ausbau der Breitbandversorgung in Glandorf erfolgen soll. Mit ersten
Arbeiten wurde dazu bereits begonnen. 1.750 Haushalten in Glandorf soll künftig
der Zugang zum schnelleren Internet ermöglicht werden. Doch nicht nur im
Ortskern, auch für die Anbindung der Außenbereiche werde ich mich weiter
einsetzen.
Wohnraum für alle Lebenslagen schaffen!
Junge Familie träumen vom Häuschen im Grünen, ältere Menschen
brauchen seniorengerechte Wohnungen in zentraler Lage. Insbesondere in Glandorf
gibt es diesbezüglich einen Bedarf, der derzeit nicht gedeckt werden kann.
Meine Aufgabe sehe ich darin, nach geeigneten Bauland zu suchen und in
Grundstücksverhandlungen einzutreten. Zur Schaffung von Wohnraum bietet sich
darüber hinaus auch die Schließung von Baulücken im Dorfkern an. Als ehemaliger
Fachbereichsleiter für u.a. Stadtplanung liegt mir dieses Ziel besonders am
Herzen.
Klimawandel gestalten!
Klimatische Veränderungen zwingen uns nicht nur zu mehr
Klimaschutz, sie bringen auch Veränderungen mit sich, auf die wir uns
vorbereiten müssen. Heiße Sommer mit langer Trockenheit, aber auch immer
häufiger vorkommender Starkregen und Orkanstürme bergen Gefahren. Mit dem Bau
des neuen Feuerwehrgerätehauses in Schwege soll die Einsatzkraft der Feuerwehr
gestärkt werden. Ein zentraler Baustein einer sicheren Abwasserentsorgung ist
zudem die neue Kläranlage, die gemeinsam mit der Gemeinde Bad Laer erstellt wird.
Neben solchen aktuellen Projekten möchte ich auch den Wandel hin zu mehr
PV-Anlagen, zu Dachbegrünungen und einem generellen Ausbau der E-Mobilität
vorantreiben und wichtige Potenziale klug nutzen.
Freizeitmöglichkeiten und Vereinsleben fördern!
Glandorf muss auch für junge Menschen attraktiv bleiben. Eine
wichtige Säule der Freizeitgestaltung sowie der Kinder- und Jugendarbeit sind
die Vereine, Verbände und kirchlichen Träger, die aus meiner Sicht auch von
Seiten der Gemeinde weiterhin gestärkt werden müssen. Das ehrenamtliche
Engagement ist eine der großen Stärken Glandorfs, die unser Zusammenleben
bereichert. Dieser Einsatz kann gar nicht genug wertgeschätzt werden.
Wirtschaftskraft in der Breite stärken!
Gute und zukunftssichere Arbeitsplätze sind das Rückgrat unserer
Gemeinde. Ob im Handel, im Dienstleistungs- oder produzierenden Gewerbe und
insbesondere in der Landwirtschaft – überall brauchen wir politische
Rahmenbedingungen, um die großen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu
meistern. Dies gilt in der heutigen Zeit mit den Einschränkungen durch die
Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine, wie bereits zuvor ausgeführt,
umso mehr.
Abschließend möchte ich noch
aus einem heute in der Neuen Osnabrücker Zeitung erschienenen Presseartikel
zitieren. Dort ist zu lesen: „Dimek
will in bestehende und zukünftige Projekte Akzente setzen und seine Kreativität
unter Beweis stellen. Der wird sicher der überholte Wegweiser im Rathaus zum
Opfer fallen.“
Hierzu kann ich mitteilen, dass
nicht nur ich, sondern auch meine Kolleginnen und Kollegen kreativ sind. So
wurden im Laufe des Tages an dem Wegweiser am Bürgeramt die beiden letzten
Buchstaben des Wortes „Bürgermeisterin“, nämlich das i und das n entfernt bzw.
abgeknibbelt. Dies war möglich, da die Buchstaben nur aufgeklebt waren. Jeder,
der mich jetzt im Rathaus aufsuchen möchte, findet ab sofort den neuen
Bürgermeister der Gemeinde Glandorf im Rathaus.
Manche Dinge lassen sich eben
schnell erledigen, andere dauern dafür manchmal länger. Mein Bestreben ist für
die Zukunft, die Dinge, die etwas länger dauern, im Sinne der Bürgerinnen und
Bürger Glandorfs zu verkürzen. Dies möchte ich gemeinsam mit meinen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umsetzen. Zögern Sie bzw. zögert Ihr nicht,
mich direkt auf zu klärende Fragen und Punkte anzusprechen. Wie sagte bereits
Fritz Ammon:
„Menschen sollten mehr miteinander statt übereinander reden.
“
In diesem Sinne wünsche ich mir
mit Ihnen und Euch eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde
Glandorf.
Vielen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit!
Auf die Frage des Ratsvorsitzenden nach Fragen aus den
Reihen der Ratsmitglieder fragte Ratsmitglied Edeltraud Erpenbeck, ob es
bereits Termine mit den künftigen Investoren „Am Markt“ gebe.
Bürgermeister Dimek berichtete kurz von einem ersten
Termin am gestrigen Tag. Demnächst werde es Termine unter Beteiligung der
Öffentlichkeit geben.