Antrittsrede Bürgermeister Torsten Dimek

 

Lieber Ratsvorsitzende Martin Bäumer,

liebe Ratsmitglieder und Vertreter aus der Verwaltung,

liebe Glandorferinnen und Glandorfer,

liebe Gäste,

 

ich freue mich sehr, heute vor Ihnen/Euch als gewählter und nunmehr auch vereidigter Bürgermeister Glandorfs stehen zu dürfen.

 

Ende letzten Jahres habe ich mir dies selbst noch nicht vorstellen können. Hinter mir und meiner Familie liegt seitdem eine spannende und herausfordernde Zeit, die wir, hier spreche ich insbesondere meine anwesende Frau Andrea an, gemeinsam gemeistert haben. Dafür möchte ich mich hier noch einmal herzlich bei dir bedanken. Danken möchte ich darüber hinaus auch meinen Unterstützern, den Freunden und Bekannten für den Einsatz und die Begleitung während des Wahlkampfes sowie den Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen. Ein Wahlkampf, der aus meiner Sicht mit meinen beiden Mitbewerbern immer fair und offen geführt wurde. Auch dafür den Beiden an dieser Stelle rückblickend herzlichen Dank! Meiner Amtsvorgängerin, Frau Dr. Heuvelmann, möchte ich herzlich für die erfolgte Amtsübergabe danken.

 

Zurückblicken möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf das aus meiner Sicht überwältigende Wahlergebnis vom 12. Juni dieses Jahres. Über 77% der abgegebenen Stimmen sind für mich Vertrauensvorschuss und Ansporn zugleich, die vor mir und uns allen liegenden Aufgaben gemeinsam anzugehen und zu bewältigen.

 

Auf einige dieser Aufgaben möchte ich an dieser Stelle einmal eingehen:

 

Auswirkungen durch die Energiekrise auf die hiesigen Unternehmen, Vereine und Verbände sowie die Bürgerinnen und Bürger Glandorfs!

Dieses Thema wird zwar derzeit auf Länder- und Bundesebene erörtert, entfaltet aber auch seine Wirkung bis auf die untere kommunale Ebene. Ich möchte hierzu einmal ein Beispiel nennen: zum Jahresende wird ein größerer Anstieg bei den zu bearbeitenden Wohngeldfällen erwartet. Verlässliche Angaben liegen hierzu derzeit noch nicht vor, aber im Zwischenbericht der ExpertInnen-Kommission der Bundesregierung, der am gestrigen Tage veröffentlicht wurde, wird die Notwendigkeit einer Aufstockung des Personals in den Wohngeldämtern der Kommunen angemahnt. Wie dies umgesetzt werden kann, werden die nächsten Wochen zeigen. Sicher ist in jedem Fall, dass uns das Thema auch weiterhin intensiv beschäftigen wird.

 

Sichere Bleibe für die Geflüchteten aus der Ukraine und andern Ländern!

In den letzten Wochen ist wieder eine Zunahme der Anzahl an Geflüchteten, insbesondere aus der Ukraine, festzustellen. Aufgabe kann und muss es aus meiner Sicht sein, diesen Menschen eine sichere Zuflucht und Bleibe in Glandorf zu ermöglichen. Wie lange dieser Aufenthalt sein wird, kann keiner einschätzen. Ich denke, wir Alle wären froh, wenn der Krieg in der Ukraine in Kürze beendet wäre. Die weiteren Auswirkungen auf Glandorf müssen weiter beobachtet werden.

 

Digitalisierung vorantreiben!

Ob Anträge, Formulare, Dokumente – vieles für das heute noch den Weg in das Rathaus angetreten werden muss, soll zukünftig auch online möglich sein. Das neue „Onlinezugangsgesetz“ gibt den Rahmen vor, doch eine digitale Verwaltung muss auch umgesetzt werden. Ich bin überzeugt: Digitalisierung schafft mehr Effizienz und sollte daher auch abseits der Verwaltung gefördert werden. Dafür möchte ich mich in den nächsten Wochen und Monaten gezielt einsetzen.

Zur Digitalisierung gehört für mich auch der Breitbandausbau für schnelleres Internet. Hier kann ich berichten, dass in Kürze der Spatenstich für den Ausbau der Breitbandversorgung in Glandorf erfolgen soll. Mit ersten Arbeiten wurde dazu bereits begonnen. 1.750 Haushalten in Glandorf soll künftig der Zugang zum schnelleren Internet ermöglicht werden. Doch nicht nur im Ortskern, auch für die Anbindung der Außenbereiche werde ich mich weiter einsetzen.

 

Wohnraum für alle Lebenslagen schaffen!

Junge Familie träumen vom Häuschen im Grünen, ältere Menschen brauchen seniorengerechte Wohnungen in zentraler Lage. Insbesondere in Glandorf gibt es diesbezüglich einen Bedarf, der derzeit nicht gedeckt werden kann. Meine Aufgabe sehe ich darin, nach geeigneten Bauland zu suchen und in Grundstücksverhandlungen einzutreten. Zur Schaffung von Wohnraum bietet sich darüber hinaus auch die Schließung von Baulücken im Dorfkern an. Als ehemaliger Fachbereichsleiter für u.a. Stadtplanung liegt mir dieses Ziel besonders am Herzen.

 

Klimawandel gestalten!

Klimatische Veränderungen zwingen uns nicht nur zu mehr Klimaschutz, sie bringen auch Veränderungen mit sich, auf die wir uns vorbereiten müssen. Heiße Sommer mit langer Trockenheit, aber auch immer häufiger vorkommender Starkregen und Orkanstürme bergen Gefahren. Mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Schwege soll die Einsatzkraft der Feuerwehr gestärkt werden. Ein zentraler Baustein einer sicheren Abwasserentsorgung ist zudem die neue Kläranlage, die gemeinsam mit der Gemeinde Bad Laer erstellt wird. Neben solchen aktuellen Projekten möchte ich auch den Wandel hin zu mehr PV-Anlagen, zu Dachbegrünungen und einem generellen Ausbau der E-Mobilität vorantreiben und wichtige Potenziale klug nutzen.

 

Freizeitmöglichkeiten und Vereinsleben fördern!

Glandorf muss auch für junge Menschen attraktiv bleiben. Eine wichtige Säule der Freizeitgestaltung sowie der Kinder- und Jugendarbeit sind die Vereine, Verbände und kirchlichen Träger, die aus meiner Sicht auch von Seiten der Gemeinde weiterhin gestärkt werden müssen. Das ehrenamtliche Engagement ist eine der großen Stärken Glandorfs, die unser Zusammenleben bereichert. Dieser Einsatz kann gar nicht genug wertgeschätzt werden. 

 

Wirtschaftskraft in der Breite stärken!

Gute und zukunftssichere Arbeitsplätze sind das Rückgrat unserer Gemeinde. Ob im Handel, im Dienstleistungs- oder produzierenden Gewerbe und insbesondere in der Landwirtschaft – überall brauchen wir politische Rahmenbedingungen, um die großen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern. Dies gilt in der heutigen Zeit mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine, wie bereits zuvor ausgeführt, umso mehr.

 

 

Abschließend möchte ich noch aus einem heute in der Neuen Osnabrücker Zeitung erschienenen Presseartikel zitieren. Dort ist zu lesen: „Dimek will in bestehende und zukünftige Projekte Akzente setzen und seine Kreativität unter Beweis stellen. Der wird sicher der überholte Wegweiser im Rathaus zum Opfer fallen.“

Hierzu kann ich mitteilen, dass nicht nur ich, sondern auch meine Kolleginnen und Kollegen kreativ sind. So wurden im Laufe des Tages an dem Wegweiser am Bürgeramt die beiden letzten Buchstaben des Wortes „Bürgermeisterin“, nämlich das i und das n entfernt bzw. abgeknibbelt. Dies war möglich, da die Buchstaben nur aufgeklebt waren. Jeder, der mich jetzt im Rathaus aufsuchen möchte, findet ab sofort den neuen Bürgermeister der Gemeinde Glandorf im Rathaus.

 

Manche Dinge lassen sich eben schnell erledigen, andere dauern dafür manchmal länger. Mein Bestreben ist für die Zukunft, die Dinge, die etwas länger dauern, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Glandorfs zu verkürzen. Dies möchte ich gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umsetzen. Zögern Sie bzw. zögert Ihr nicht, mich direkt auf zu klärende Fragen und Punkte anzusprechen. Wie sagte bereits Fritz Ammon:

 

Menschen sollten mehr miteinander statt übereinander reden. “

 

In diesem Sinne wünsche ich mir mit Ihnen und Euch eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde Glandorf.

 

Vielen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit!

 

 

Auf die Frage des Ratsvorsitzenden nach Fragen aus den Reihen der Ratsmitglieder fragte Ratsmitglied Edeltraud Erpenbeck, ob es bereits Termine mit den künftigen Investoren „Am Markt“ gebe.

Bürgermeister Dimek berichtete kurz von einem ersten Termin am gestrigen Tag. Demnächst werde es Termine unter Beteiligung der Öffentlichkeit geben.