Beschluss: Abstimmungsergebnis abgelehnt mit x-Stimmen

Abstimmung: Ja: 6, Nein: 13

Beschlussvorschlag:

Die Gemeinde Glandorf beschließt den 5-zügigen Neubau der Kindertagesstätte St. Marien Schwege.


Bürgermeister Dimek berichtet zunächst über die aktuellen Planungen und macht Ausführungen zum Thema Kita-Neubau-Schwege und zeigt Pläne dazu (Hinweis: Dokumente sind dem Protokoll beigefügt).

 

Bürgermeister Dimek hat sich nochmals intensiv mit der geplanten Baumaßnahme beschäftigt. Er spricht sich aus verschiedenen Gründen für einen fünfzügigen Ausbau aus. Dies liegt daran, dass der Träger, die kath. Kirchengemeinde, sich ebenfalls deutlich für die Reduzierung um eine Gruppe ausgesprochen hat. Zudem sind die Baukosten in den letzten Monaten enorm gestiegen. Im Haushalt ist nach jetzigem Stand auch in den nächsten Jahren mit einem Defizit zu rechnen. Sofern erforderlich kann jederzeit eine sechste Gruppe später angedockt werden docken. Lt. Gesetz ist zudem der Bau einer sechszügigen Einrichtung die Ausnahme. Der Verzicht auf eine Gruppe bedeutet, so die Mitteilung vom Stephanswerk, eine Einsparung zum jetzigen Zeitpunkt von ca. 600.000 €.

 

Ratsvorsitzender Bäumer bittet um Wortmeldungen.

 

Ratsherr Micke teilt mit, dass aus rein monetärer Sicht und mit Blick auf den Haushalt eine fünfzügige Einrichtung sinnvoller wäre, aber um eine verlässliche Kinderbetreuung für alle Kinder zu gewährleisten eine sechs- zügige Einrichtung kommen muss. Ratsherr Micke spricht sich ganz klar für die große Lösung aus.

Ratsherr Ossege dankt Bürgermeister Dimek dafür, dass das Thema noch mal aufgegriffen wurde. Ratsherr Ossege unterstreicht, dass über dieses Thema intensiv diskutiert wurde. Er stimmt ausdrücklich für einen fünfzügigen Kindergarten, insbesondere, da die Hinweise des Bistums aus seiner Sicht zu kurz gekommen sind. Daher laute sein Plädoyer: Einrichtung von drei Kindergartengruppen und zwei Krippengruppen in Schwege.

Ein weiterer Grund ist auch, wenn eine I-Gruppe eingerichtet werden soll, dann lieber von den Krippengruppen runtergehen. Das Bistum ist besser an dem Thema dran als wir. Zudem teilte zum damaligen Zeitpunkt der Schweger Kirchenvorstand mit, dass alle Mitglieder des Kirchenvorstands

ehrenamtlich mitarbeiten und diese als Ehrenamtliche eine sechszügige Einrichtung nicht bewältigen können.

 

Zudem verändern sich die Kinderzahlen, zwei Drittel der Kinder werden in Glandorf geboren und ein Drittel in Schwege, daher ist aus Sicht von Ratsmitglied Ossege ein fünfzügiger Kindergarten in Schwege ausreichend und eine sechszügige Einrichtung in Glandorf sinnvoller. Die Gemeinde müsse neben Schwege auch etwas für Glandorf tun. Aufgrund der angespannten Haushaltslage plädiere er daher für eine fünfzügige Einrichtung. Wenn es in ein paar Jahren doch eine Gruppe mehr sein muss, dann kann eine Gruppe recht einfach angebaut werden.

 

Ratsherr Winterberg erklärt, dass die neue Einrichtung ein Gewinn für den Ort, für die Gemeinde und ein Gewinn für die Kinder sei und eine ganz andere Betreuungsqualität für die Kinder erreicht wird. Die Kinder können auf kurzen Wegen ihren Kindergarten erreichen, wo sie geboren sind.

In Schwege haben werden im Schnitt 14 Kinder geboren, mit Westendorf sind es 16 Kinder und mit der derzeitigen Situation, dass der Schulstandort Averfehrden dazugehört, kommt man auf 21 zu betreuende Kinder. Die Kinder werden wohnortnah betreut. Hinzu kommt das Wichtelstübchen mit bis zu 10 Plätzen. Es gebe ein großes Defizit, an dem derzeit gearbeitet wird. In 2014 wurde eine Großtagespflege am Sandknapp geschaffen. Die Einrichtung ist verlässlich und bietet eine gute Betreuung. Auch das Thema der Inklusion ist zu berücksichtigen. Die damit verbundene Reduzierung der Gruppenstärke einer Regelgruppe auf 18 Plätze bedeutet, dass die fehlenden Plätze bei der Bedarfsplanung in Abzug gebracht werden müssten.

 

Es stehen viele Annahmen im Raum, die nicht eindeutig beantwortet werden können. Ratsmitglied Winterberg spricht sich daher weiter für einen sechszügigen Kindergarten aus.

 

Ratsmitglied Gottlöber weist daraufhin, dass Bürgermeister Dimek noch mal alle Fakten aufgelistet hat. Am 09.03.2022 herrschte große Unsicherheit bei der Schaffung von Übergangslösungen. Dann kam es, dass in Schwege die Schweger Knirpse von jetzt auf gleich zugemacht haben. Vor dem Hintergrund schien für ihn die sechszügige Einrichtung unabdingbar. Es gebe heute Ideen zu Übergangslösungen. Dazu gehöre eine neue Tagespflegegruppe, die an den Start gegangen ist. Durch die neue Verwaltungsleitung hat sich das Thema positiv entwickelt. Weil keine Übergangslösungen suggeriert wurden und nun mit den Übergangslösungen eine andere Sichtweise möglich sei. Das Bistum empfehle 5 Gruppen und mehr nicht. Der Träger sehe dies genauso.

 

Weiter sei zu berücksichtigen, dass bei sechs Gruppen über 600.000 € mehr ausgegeben werden, aber der Träger evtl. die sechste Gruppe nicht bewirtschaften möchte. Zu berücksichtigen sei die jetzige Haushaltslage. In ein paar Jahren, wenn die sechste Gruppe gebraucht werden sollte, könne angebaut werden. Nach § 8 NKiTtaG sind 5 Gruppen die Regel. In Glandorf hat jeder Kindergarten demnächst sechs Gruppen. Hier werde die Ausnahme zur Regel. Auch einen sechszügigen Ausbau des Christophorus-KiGA sehe seine Gruppe nicht.

 

Ratsmitglied Jankrift äußert sein Erstaunen darüber, dass in Frage gestellt werde, ob der Christophorus-KiGa aufgestockt werden soll oder nicht.

 

Ratsmitglied Erpenbeck meint dazu, als in 2021 geplant wurde, kam kein anderer Träger als die katholische Kirche in Frage und man wollte die sechszügige Einrichtung. Wir sollten die Chance nicht vergeben, die als Zwischenlösung uns Luft verschafft und sollen nicht bis zum letzten Platz alles verplanen. Die Averfehrdener fahren lieber nach Glandorf.

 

Ratsmitglied Lefken erklärt seine Verwunderung darüber, dass dieses Thema wieder auf die Tagesordnung gekommen ist. Er stellt in Frage, ob die in Planung befindlichen Übergangslösungen ausreichen werden. Er erklärt, für die Lösung mit sechs Gruppen zu stimmen. Die Gefahr von Elterntaxis an dem Standort sieht er nicht. Er versteht nicht, dass sich die Meinung innerhalb eines halben Jahrs so gedreht haben soll.

 

Ratsmitglied Twyhues führt aus, dass er davon ausgegangen sei, am 09.03.2022 einen definitiven Ratsbeschluss gefasst zu haben Er habe immer daran mitgearbeitet und die sechszügige Gruppenlösung begrüßt. Nach 6 Monaten dürfe ein Ratsbeschluss geändert werden. Vor diesem Hintergrund werde er heute für fünf Gruppen stimmen. 

 

Ratsmitglied Hothnaier meint, dass die Zahlen für das Schuleinzugsgebiet einzubeziehen seien. Er gibt zu denken, dass bei dem jetzigen dreizügigen Marienkindergarten insgesamt fünf Plätze nicht besetzt seien. Dies bewege ihn dazu, für eine fünfzügige Einrichtung zu stimmen.

 

Ratsfrau Bischoff meint, dass neben dem Rechtsanspruch auf Betreuung und den Anspruch auf einen anderen Träger auch die pädagogische Komponente einbezogen werden muss. In Zukunft kann es sein, dass in einer Gruppe nur 15 Kinder betreut werden. Beim Thema Integration ist Glandorf defizitär unterwegs.

 

Ratsmitglied Jochmann erklärt, dass aus seiner Sicht Glandorf in einem Dilemma stecke, weil es noch kein Gesamtkonzept gibt und nicht jedes Projekt einzeln betrachtet werden sollte.

 

Bürgermeister Dimek teilt dazu mit, dass bis zum 01.08. ein großer Druck herrscht und die Gemeinde sich evtl. auf der Suche nach anderen Trägern begeben muss.

 

Aus den Reihen der Ratsmitglieder wird geäußert, dass Übergangslösungen eben Übergangslösungen seien und daran gearbeitet werden muss, eine langfristige Kinderbetreuung für alle hinzubekommen, die kein Luxus sein darf.

 

Ratsmitglied Gottlöber erklärt, dass nach einer Beschlussfassung für Schwege eine Gesamtbetrachtung durchzuführen sei. Es dürfe nicht nur von Einrichtung zu Einrichtung gedacht werden. Es müsse immer an Erweiterungsmöglichkeiten zu großen Einrichtungen gedacht werden. Er lädt alle Ratsmitglieder dazu ein, die nächsten 4 bis 6 Wochen zu nutzen, um an einem Gesamtkonzept zu arbeiten.

 

 

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, lässt Ratsvorsitzender Bäumer in dieser Angelegenheit abstimmen.

 

 

Nach der Abstimmung ergänzt Ratsmitglied Jochmann hierzu, dass er mit dem Ergebnis leben könne und man im Bedarfsfall immer wieder reagieren kann.


Abstimmungsergebnis 6zügige Einrichtung:

 

Ja:

6

Nein:

13

Enthaltung:

 

 

 

Abstimmungsergebnis 5zügige Einrichtung:

 

Ja:

12

Nein:

6

Enthaltung:

1