Betreff
E-Car-Sharing Modell- Beratung und Beschlussfassung
Vorlage
01/270/2018
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

Der Rat der Gemeinde hat sich in seiner Sitzung am 13.06.2018 im Rahmen eines Hochschulprojektes über die zukünftigen Bedarfe und Möglichkeiten der Gemeinde in Bezug auf E-Mobilität intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt.

Als Ergebnis der Sitzung kann man u.a. festhalten:

Ø  E-Mobilität (für Fahrräder und PKW) ist eine wesentliche Zukunftstechnologie, auch im Sinne des Klimaschutzes (sofern auf erneuerbare Energien für die Stromerzeugung zurückgegriffen wird).

Ø  Bislang fehlt vielfach die Akzeptanz für diese Technologie, da sie in den vergangenen Jahren noch nicht ausgereift war.

Ø  Vor allem die Speichertechnologie bedarf noch der technischen und ökologischen Optimierung

Ø  Zur Verbesserung der Akzeptanz fehlt es an Modellen und niedrigschwelligen Angeboten in diesem Bereich.

 

Im ländlichen Raum sind Car-Sharing-Projekte bislang kaum vorhanden, wohingegen in Städten und Ballungsräumen Stadtteilautos usw. mittlerweile vielfach gerne genutzt werden. Nicht nur eine ökologische Motivation und die Inanspruchnahme des besseren ÖPNV-Netzes spielen hierbei eine Rolle. Car-Sharing spart für Privathaushalte auch enorm viel Geld. Der ländliche Raum wird auch in Zukunft nicht ohne PKW-Individualverkehr auskommen, allerdings könnte mit Sharing die Anschaffung eines Zweitwagens entfallen. Auch hierfür gilt es Akzeptanz zu schaffen.

 

Der Landkreis Osnabrück fördert kommunale Projekte für E-Mobilität einmalig mit 10.700 €. Darüber hinaus stellt er bei vielen Veranstaltungen mit wissenschaftlicher Begleitung die klimafreundlichen Aspekte der Technologie heraus.

 

In der Summe all‘ dieser Voraussetzungen hat sich eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern des Landkreises, der Ten eG und der Bürgermeisterin, gebildet, um ein Modellprojekt für die Kommune Glandorf zu entwickeln. Weil die einzige E-Ladestation in Glandorf zurzeit bei Mercedes Erpenbeck steht, bot es sich an, hier eine Kooperationsanfrage zu stellen.

Die Ergebnisse der  Arbeitsgruppe sollen in der Sitzung erläutert und beraten werden und das Glandorfer Modell E-Car-Sharing auf den Weg gebracht werden.

 

Wesentliche Aspekte des entwickelten Modells lassen sich in folgenden Stichworten zusammenfassen:

Ø  Modelllaufzeit wird zwei Jahre sein

Ø  Das Angebot soll sehr niedrigschwellig und kostengünstig sein. In den ersten sechs Monaten kostet die Miete 5 € für einen halben und 10 € für einen ganzen Tag, am Wochenende 15 €.

Ø  Zur konkreten Kostenkalkulation siehe die Anlage zur Vorlage.

Ø  Alle Bürgerinnen und Bürger, die teilnehmen möchten, müssen sich bei der Gemeinde registrieren lassen. Hier ist auch ein entsprechender Nutzungsvertrag und, wenn gewünscht, eine Einzugsermächtigung zu unterschreiben.

Ø  Das Auto soll auch von MitarbeiterInnen der Gemeinde genutzt werden.

Ø  Das Auto wird sowohl über ein Tool auf der Webseite der Gemeinde online als auch über die Gemeindeverwaltung buchbar sein.

Ø  Der Standort wird bei Mercedes Erpenbeck sein, wo bei Nutzung eine Einführung stattfindet und zur juristischen Absicherung jeweils der Führerschein vorgelegt werden muss.

Ø  Nach Einholung diverser Angebote und unter praktischen und finanziellen Erwägungen wird über die AGG ein Smart forfour für das E-Car-Sharing-Modell geleast.

Ø  In der Ausstattung wird dieser eher schlicht, aber mit einem Schnellladekabel ausgerüstet sein.

Ø  Der Strom wird über die Ten eG kostenlos zur Verfügung gestellt, inkl. einer bundesweit nutzbaren Ladekarte.

Ø  Das Auto wird regulär gewartet und wöchentlich gereinigt.

Ø  Starten soll das Projekt – nach Lieferung des Autos – im Frühjahr 2019.

Ø  Nach sechs und nach 12 Monaten sollen die Annahme des Modells, Verbesserungsbedarfe und die Preiskalkulation überprüft werden. Nach Ablauf von zwei Jahren wird es einen reflektierenden Abschlussbericht geben.

 

Das Glandorfer Modell E-Car-Sharing ist nur dank der Förderung durch den Landkreis Osnabrück und durch das freundliche Entgegenkommen der beiden beteiligten Unternehmen realisierbar. Nach seinem Abschluss kann es als gute Grundlage für eine klimafreundliche Nutzung und Weiterentwicklung der E-Mobilität dienen und auch die Glandorfer Privathaushalte zum Teil finanziell entlasten. 


Beschlussvorschlag:

Die Gemeinde Glandorf möchte mit ihrem E-Car-Sharing- Modell die Akzeptanz von E-Mobilität und Car-Sharing als zukunftsweisende und klimafreundliche Technologie auch unter sozialen Aspekten fördern. Die Verwaltung wird beauftragt, das Modell in der vorgestellten Weise in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück und der Arbeitsgruppe möglichst bald umzusetzen.